Im Ruderkurs und bei den weiterführenden Trainings, wird den Rudernden immer wieder eingepläut: Nach dem Ausheben, schnelles Hände nach vor bringen und den Oberkörper mitnehmen. Wenn die Hände über den Schienbeinen sind beginnt das Rollen. Nun ja, grundsätzlich sind die Argumente schlüssig, wenn man sagt: „Das Gewicht gehört so schnell als möglich aus dem Bug!“ und weiter: „Durch das schnelle Wegführen der Hände vom Oberkörper bekommt das Boot noch eine zusätzliche Beschleunigung in Fahrtrichtung“.
Dem gegenüber stelle ich fest – zugegeben, nur aus Beobachtung und Videostudium der führenden Rudernationen, dass es nach meiner Meinung nach effektiver ist, sich nach dem Ausheben etwas mehr Zeit zu lassen und die Hände in einer gleichmäßigen und ruhigen Bewegung zurück in die Auslage zu führen. Einerseits beobachte ich einen wesentlich gleichmäßigeren Bootslauf und andererseits ist der Rhythmus „leichter“ zu erfassen. Durch mein Beobachten sind die Ruderschläge von Mannschaften mit einem kontrollierten und gleichmäßigen Rückführen der Hände, sehr dynamisch. Das Aufbauen einer großen „Vorspannung“ zum Setzen des Ruderblattes in der Auslage ist damit leichter und präziser zu erzielen, als bei einem schnellen und vielleicht dadurch gehetzten Wegstrecken der Hände. Damit ist ein explosiver, dynamischer Durchzug sehr gut vorbereitet.
Auch beim Thema der Balance ist das kurze und kontrollierte „Verharren“ im Endzug von Bedeutung. Eine stabile Position nach dem Ausheben und Abdrehen des Blattes ist für den gesamten Rückschwung enorm wichtig. Nur mit einer guten und stabilen Balance, lässt sich der nächste Ruderschlag vorbereiten und mit großer Dynamik durchführen.