Rollfähre Klosterneuburg

Für uns Ruderer ist die Rollfähre zwischen Klosterneuburg und Tuttendörfl ein besonderer Teil unseres Ruderrevieres. Strömungsabhängig zeigt sich bei jeder Ausfahrt ein anderes Bild. Bei den Steuerleuten ist die Umrundung des Rollfährenspornes ein Manöver mit erhöhtem Pulsschlag. Immer wieder kann es passieren, dass die Donau dem Steuerling ein zweite oder dritte Chance gibt, die besondere Stelle korrekt und möglichst nahe am Ufer zu bewältigen. Einen weiteren Nervenkitzel bringt der Betrieb der Rollfähre mit sich. So gilt es, sich nicht nur auf die Strömung zu konzentrieren, sondern auch auf die querende Rollfähre acht zu geben. Die Schwierigkeit dabei ist einzuschätzen, wo sich die Fähre befindet und wie kann ich vorbei. Muss ich warten, ist die Rudergemeinschaft stark genug es noch vor dem Anlegen zu schaffen. So manche „Fehl-“ Einschätzung ergibt Diskussionsbedarf zwischen den kommandierenden Personen.

Nicht nur am Wasser ist das ein besonderer Ort, sondern auch vom Land aus. An lauen Sommerabenden am Uferhaus sitzend, mit einem gut gekühlten Getränk in der einen und ein Uferhausmenü in der anderen Hand, lässt sich so ein erholsamer und entschleunigender Kurzurlaub am Ufer der Donau verbringen. Zu alldem gehört natürlich auch die Beobachtung so mancher Rudermannschaften, die die Rollfähre mit all ihren Besonderheiten zu bewältigen versuchen.

Gemessen wird die Qualität des Steuerns an der Entfernung zur Rollfährenbrücke. Die Kunst ist es, so nah wie möglich und mit der perfekten Richtung in den Schwall zu steuern, ohne die berüchtigte „Watschn“ zu bekommen. Dieser Begriff ist den Steuerleuten wohl bekannt. Er beschreibt die Folgen der nicht perfekten Ansteuerung des Rollfährenschwalles verbunden mit dem, oft bis zur Strommitte hinausgetrieben werden. Nur mit vereinten Kräften und mit erheblichen Einsatz kann das Boot wieder Richtung rechtem Ufer bugsiert werden. Nicht immer gelingt das und so bekommt der Steuernde die oben beschriebene 2. und manchmal 3. Chance es besser zu machen.

Die Rollfähre mit dem Uferhaus ist ein besonderer Platz. Ein kommen und gehen, gute Musik gepaart mit der majestätischen Ruhe der Donau, ein Treffpunkt mit Gleichgesinnten, ein Ort der Begegnung, eine Art Urlaubsinsel inmitten der Betriebsamkeit unseres Alltages.

Hier ein paar Impressionen:

Kehrwasser unterhalb des Rollfährenspornes

Aber – was macht jetzt diesen Ort so besonders?
Ist es vielleicht deshalb, dass die Donau hier stromauf fließt?